1418

Golm erstmalig erwähnt.

Golm, Gallm, Golin, Golmen ist slawischen Ursprungs und bedeutet Dorf mit Bergen.

1428

Die Herzöge Swanibar III und Bogislaw VII von Pommern verwüsten nicht nur Gollmen, auch Neuendorf, Verkohl, beide Rietze, Buckow, Pfaffendorf, Hartmannsdorf,
Görtzig, Bornow, Kohlsdorf, Ahrensdorf, Tauche, Glienicke, Lindenberg und Hertzberg werden von den schlesischen Herzögen niedergebrannt. Ursache ist der Gebietsanspruch auf die gekaufte Herrschaft um Beeskow und Storkow.

1490

NEWENNGOLM, auch GOLIN und NEWNGOLM wird zur Unterscheidung zu Alt Golm erwähnt.

1495

Die neuen Golmer, die aus dem alten Golm an der Heeresstraße Leipzig-Beeskow-Fürstenwalde weggesiedelt sind, errichten aus Kirchenresten und neuen Feldsteinen ihre Kirche als rechteckigen Feldsteinbau mit halbkreisförmigem Ostgiebel, umgeben von einem Kirchhof.

1514

Das Dorf wird erstmalig im Biebersteinschem Erbregister als GOLIN geführt.

1518

Das freie Bauerngericht weicht der Patrimonialgerichtsbarkeit des Amtes Beeskow. Neu Golm kommt zum brandenburgischen Bistum Lebus mit Bischofssitz
in Fürstenwalde, damit sind viele Freiheiten für Hüfner und Schulzen verloren. Weder Neu Golm noch Alt Golm noch Ketschendorf leisten
Hofedienste, sondern entrichten Abgaben. Grund für die nicht geleisteten Hofedienste ist das Fehlen einer Gutswirtschaft oder eines Vorwerks der Herrschaft in der Nähe.

1537

Ein Schulze mit 5 Hufen, ein Vierhüfner, vier Dreihüfner und ein Zweihüfner, also 23 Hufe werden genannt.

1555

Das Dorf gehört zur hohenzollerschen Neumark.

1556

Im Dorf existieren sieben Hüfner und sechs Kossäten.

1575

Neu Golm wird endgültig hohenzollernsches Land, es wird nun der Amtskammer der Kurmark in Berlin zugeordnet.

1576

Es kommen noch 2 Häuser zu den sieben Bauern und sechs Kossäten dazu.

1612

Eine Landrevision bringt folgendes Ergebnis:

23 Bauernhufen, 9 Bauernhöfe, davon sind drei mit 9,5 Hufen wüst, sechs Kossäten, davon sind 2 wüst. Ein Hirte hütet hier und es gibt einen Schmied.

1652

Nach der Zerstörung im 30-jährigen Krieg wird das Dorf mit 9 Bauernhöfen (Hüfner) neu aufgebaut.

Der Dorf-Hirte bewohnt das Schulzengericht von 5 Hufen, da der Wirt in Alt Golm wohnt. Ein Vierhüfner, zwei Dreihüfner (eins ohne Wirt bewohnt der Pfarrer),
ein Zweihüfner gebraucht der Pfarrer als Dezem. Sieben Kossäten wohnen hier und ein Schmied arbeitet in der Dorfschmiede.

1692

Der Fünfhüfner liegt wüst, es gibt drei Dreihüfner (davon einer wüst und einer dem Pfarrer zur Wohnung gegeben), drei Zweihüfner und zwei Anderthalbhüfner sind abgebrannt. Es gibt noch 6  Kossäten und den Hirt und den Schmied.

1710

Im Neu Golmer Kirchenbuch ist Christian Kalisch als Weinmeister in der „Mühlen zu Pießko“ aufgeführt, er hat hier seine Tochter taufen lassen.

1712

„Hans Wintzer, Wein-Meister aufm Alt-Golmischen Weinberge“ ist im Kirchenbuch eingetragen.

1727

Es werden 29 Hufen bearbeitet.

 1742Bis

Der Ort wie der gesamte Kurmärkisch-Wendische Distrikt ist Böhmisches Lehen. Zur Bistumszeit ist Neu Golm „Tafelgut“ des Lebuser Bischofs.
Das bedeutet vor allem die Sorge für die notwendigen Naturalien der Pfaffenvöllerei.

1743

Ein Lehnschulze mit 5 Hufe, 9 Kossäten, einer mit 3 Hufe, drei je 2 Hufe, zwei 1,5 Hufe und jeweils drei bearbeiten ein Hufe, es gibt einen Schmied und zwei Büdner, zwei weitere Büdnergehöfte nutzt der Prediger. Insgesamt werden 20 Hufe bearbeitet.

1774

99 Seelen wohnen hier.

1775

Erstmals sind 20 Feuerstellen mit 93 Personen erwähnt: ein Bauer, neun Kossäten, zehn Büdner und deren Familien.

1801

Zur Schmiede ist ein Krug hinzugekommen, auf 21 Feuerstellen wird gekocht.

Ein Lehnschulze, zehn Ganzkossäten, drei Büdner und fünf Einlieger leben hier.

1815

Neu Golm gehört zum Regierungsbezirk Potsdam (bis 1945).

1837

Das Dorf hat 19 Wohnhäuser.

1864

Der Lehnschulze Carl Christian Gottlieb Wilhelm Paege bewohnt sein Gut, er ist auch Gerichtsschulze.

In der einklassigen Schule werden die Kinder vom Küster unterrichtet.

1876

Die alte Kirche wird abgerissen.

1877

Die neue Kirche wird eingeweiht. Diese ist nun ein größerer Bau aus gelben Ziegelsteinen im neugotischen Stil in Form eines griechischen Kreuzes. Erhalten bleibt der Turm aus dem 15. Jahrhundert. Im Turm befinden sich zwei Glocken von 1583 aus der alten Kirche. Auch Taufschale, Taufkanne und Leuchter stammen aus der alten Kirche.

Zur Kirchengemeinde Neu Golm gehören zu dieser Zeit Alt Golm, Streitberg, Langewahl und Pieskow.

1900

Dreißig Häuser gibt es im Ort, es wohnen 210 Männer, Frauen und Kinder hier.

1911

Der Verein „Freie Radler Neu Golm“ wird gegründet.

1914

Freiherr Max von Saurma-Jeltsch, Mitglied eines schlesischen Adelsgeschlechtes, welches im ausgehenden 19. Jahrhundert mehrere Reichstagsabgeordnete,
Diplomaten, Hofbeamte und Politiker hervorgebracht hatte, kauft  das Lehngut Neu Golm. Er lässt auf dem Töpferberg das schlossartige neue Gutshaus bauen.

Am 01. August wird die Mobilmachung amtlich bekannt gegeben.

1918

Sieben Neu Golmer starben den „Heldentod fürs Vaterland“ im 1. Weltkrieg:

Otto Erpach (22.10.1914),

Albert Runge(18.03.1915),

Otto Seilert (07.10.1915),

Walt. Kaminski (12.04.1916),

Robert Treplin (13.03.1918),

Max Irrgang (21.10.1918), 

Richard Krüger (02.01.1919)

1921

Am 30.Januar  wird die Elektrizität-und Maschinen-Genossenschaft Neu Golm, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht mit 8 Mitgliedern gegründet.
Diese Genossenschaft organisierte den Aufbau und die Nutzung des Elektrizitätsnetzes. Rechner und Geschäftsführer wurde der Förster Wilhelm Brendel.

1922

Gut und Schloss Neu Golm wechseln in den Besitz der Rittergutsbesitzer Georg und Frieda Asselborn, Charlottenburg, Berliner Str. 30.

118 Haushalte werden an das Elektrizitätsnetz angeschlossen.

1924

Unmittelbar nach der deutschen Hyperinflationszeit wird das Gut an den Kaufmann Alfred Lange aus Berlin-Halensee veräußert.

Am 14. September wird die Freiwillige Feuerwehr e.V. gegründet. Der Gründung ging ein durch Brandstiftung hervorgerufenes Großfeuer bei Bauer Albert Relitz voraus.

Die Gutsbesitzer Alfred Lange und Georg Asselborn stiften eine neue Glocke für die Kirche.

1928

Die Gewerkschaft der deutschen Eisenbahnfahrbeamten und Anwärter e.V. kauft das Schloss und überträgt es 1937 an den Reichsbund der deutschen Beamten e.V.. Beide Träger nutzten das Schloss als Erholungsheim.

1935

Neu Golm hat 278 Einwohner.

Der Gemeindevorsteher ist Paul Möller.

Die „Pantinenschule“ wird von Lehrer Körber betreut.

Die Freiwillige Feuerwehr unter der Führung von Paul Woyke arbeitet mit 21 Mitgliedern.

Amtsbezirk ist Pfaffendorf, dazu gehören auch die Dörfer Alt Golm, Lamitsch, Neu Golm, Pfaffendorf und Wilmersdorf. Einen Amtsvorsteher gibt es zu dieser Zeit nicht, Stellvertreter ist Herr von Gersdorff-Cunersdorf.

1938

Am 01. April werden die Gemeinde Pieskow und Teile von Neu Golm (von Golmer Str. 1 bis Forsthaus) in die Gemeinde Bad Saarow eingegliedert.

1939

Die Einrichtung eines Militärlagers für die Flak-Abwehr im Schloss beginnt.

1941

Im Schloss wird die Reichs-Kolonialverwaltungsschule eingerichtet.

1942

Ende des Jahres nimmt Elsa Relitz (Schendel) die ukrainische Zwangsarbeiterin Alexandra Poplaschka in ihrem Gaststätten-Haushalt auf. Nach dem Krieg kehrte Alexandra mit ihrem Mann Alexander Iwanow in die Heimat zurück. Die Freundschaft zu Else Schendel bestand lebenslang.

1942-1944

Das Schloss ist Ausbildungsstätte für Offiziere und Unteroffiziere. Besitzer ist eine Flieger-Nachrichten-Abteilung.

Die Schule wird zu einem Lazarett.

1945

Das Schloss wird zum Lazarett umgebaut. Motorisierte Lazaretteinheiten holen Verwundete in Frankfurt/Oder ab.

Am 26.04. besetzt die Rote Armee das Schloss. Die Räume waren komplett ausgeräumt, so dass die Offiziere und Soldaten in der Umgebung Birkenreiser schlagen mussten, um darauf zu schlafen.

Am 20.12. wird das Wehrmachtsgut mit einer Gesamtfläche von 203,50 ha im Rahmen der Bodenreform enteignet und an 7 Neusiedler, 5 Anliegersiedler, 5 Kleinsiedler und 3 Handwerkssiedler verteilt.

Stanislaus Kupzik, ehemaliger polnischer Zwangsarbeiter, wird als Bürgermeister eingesetzt, bis er im Juni in die Heimat zurück muss.

1946

Die Rote Armee zieht ab, das Schloss steht leer und verfällt.

Die Ländereien des Gutes Neu Golm werden infolge der Bodenreform auf diverse Neubauernstellen verteilt.

Am 20.01. wird die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB)  gegründet.

Nach einem Protestschreiben der Neu Golmer werden dem Amtsbürgermeister Bartels die Gärtnerei und das Treibhaus zu Gunsten der VdgB und der örtlichen Eigennutzung abgesprochen.

1947

Der Vorschlag des Saarower Schulleiters Sommer und des Bürgermeisters Richard Kussatz, das Schloss zu einer Zentralschule mit Internat und einer angeschlossenen Gutsgärtnerei zur Eigennutzung umzubauen, wird vom Volksbildungsministerium abgelehnt.

1949

Die Sozialversicherung Potsdam übernimmt das Schloss und errichtet eine Lungenheilstätte für Frauen, die sogenannte „Neu Golmer Mottenburg“. Am Fuße des Schlossberges wird eine neue Liegehalle erbaut.

Am 18.Juli ergeht ein Befehl des 3. Polizeireviers Beeskow-Storkow-Bad Saarow an alle Bürgermeister zur Schaffung eines Selbstschutzes zur Sicherung der
Einbringung der Ernte und der Festnahme von Felddieben und Hamsterern.

In der Nacht vom 16. zum 17. August findet eine Flieger-Suchaktion statt, an der das ganze Dorf teilnimmt.

1950

369 Neu Golmer leben in 105 Wohnungen mit 189 Zimmern auf 2684 m2.

Nach1950 dürfen Schulgebäude nicht mehr für den Religionsunterricht und für Zusammenkünfte der Kirchengemeinde genutzt werden, daher werden dafür
Räumlichkeiten in der Kirche geschaffen.

Im Mai findet in Langewahl eine Viehausstellung statt, trotz Aufforderung erscheinen die Neu Golmer Bauern nicht mit ihrem Vieh in Langewahl. Sie hatten dafür gute Gründe, wie aus dem Protokoll einer Ladung beim Bürgermeister hervorgeht.

1951

Am 12.September wird die Gärtnerei von Bad Saarow an den Bodenfonds der Gemeinde Neu Golm übertragen.

In der Heilstätte Neu Golm (Schloss) werden 2 Liegehallen gebaut.

1958

Die LPG Typ 3 „Frohe Zukunft“ mit Sitz in Rabenfelde wird von Paul Meissner, Walter Hartung, Siegfried Woyke, Rudolph Schendel und Alfred Lenzke gegründet.

1960

Karl Grabs, Werner Schindel und Karl Schulze gründen die LPG Typ 1 (Pflanzliche Produktion).

1968

Mit Wirkung vom 01. Januar gehört die Kirchengemeinde Neu Golm auf Grund der Raumordnung zum Pfarrsprengel Fürstenwalde-Spree-Süd,
Kirchenkreis Fürstenwalde/ Spree.

Im April wird die Lungenheilstätte für Frauen im Schloss Neu Golm geschlossen.

Die Schule wird geschlossen, 8 Jahrgänge wurden in einem Raum unterrichtet. Die Neu Golmer Schüler fahren nun mit dem Schulbus nach Bad Saarow zur Schule. Das Gebäude wird zu einem Wohnhaus umgebaut.

1970

Nach Bau des neuen Kuhstalls werden beide LPG mit der LPG Alt Golm zur LPG „Einheit“ zusammengelegt. Dazu gehören auch Langewahl, Petersdorf, Pieskow und Fürstenwalde Süd. 35 Mitarbeiter bearbeiten 1080 Hektar.

Die ehemalige Lungenheilstätte im Schloss Neu Golm wird Altenpflegeheim (bis 1984).

1973

März: Grundsteinlegung für die Erdfunkstelle Neu Golm/ Rabenfelde der Deutschen Post.

1975

01. August: Die Erdfunkstelle „Intersputnik“ (Organisation zur Nutzung von Satellitentechnik der damaligen Warschauer Vertragsstaaten) der Deutschen Post geht in Betrieb. Sie ist die einzige, damals geheime, zivile Satellitenfunkstelle für kommerziellen Nachrichtenverkehr in der DDR. Zweck ist u. a. die Herstellung inter-nationaler Telefonverbindungen und die Bereitstellung von Verbindungen für Rundfunk und Fernsehen mit Hilfe von Satelliten. Unter anderem lief die Kommunikation mit dem ersten deutschen Kosmonauten, Sigmund Jähn, über diese Einrichtung. Das markanteste Bauwerk der Gesamtanlage auf einem 29.500 qm großen Grundstück ist das
von einer Parabolantenne vom Typ TNA-57 mit 12 Meter Durchmesser gekrönte, zylinderförmige Betriebsgebäude. Dieses vom Typ Orbita-2 wurde baugleich nach sowjetischen Plänen auch in anderen Ländern errichtet.

Rekonstruktion des Straßendurchlasses. Der Dorfteich wird zugeschüttet.

Eine neue Ortssatzung zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit sowie Sauberkeit wird erstellt.

1978

Bildung des Gemeindeverbandes Bad Saarow-Pieskow u.a. mit Neu Golm.

1979

Fertigstellung einer Schwesternstation durch eine freiwillige Brigade in Wochenendarbeit. Die Station besteht aus einem Behandlungsraum und einem Warteraum,
der in der sprechstundenfreien Zeit als Jugendraum genutzt wird.

Die Jugendlichen Reinhard Sauer, Erwin Griebe, Klaus und Fred Schendel sowie Alois Spiller legen außerdem Grünanlagen und einen Volleyballplatz an.

Befestigung der Gehwege und Straßenbeschilderung.

1980

Die Ortssatzung wird überarbeitet.

1984

Das Pflegeheim im Schloss wird geschlossen.

Die Wasserversorgung wird zum Teil an Bad Saarow angeschlossen.

1985

Das Schloss wird von 1985 bis 1986 Erholungs- und Schulungsheim des Ministeriums für Gesundheitswesen der DDR.

1987

In das Schloss zieht das Institut für Ärzte und Apotheker (IfAP) ein.

1988

Horst Hielscher kauft die Gaststätte „Zur Jagdhütte“ und gestaltet diese als Jägerstube.

1990

Die Deutsche Bundespost Telekom übernimmt das Intersputnik-Objekt, baut es um und modernisiert es.

Das Gutsgebäude Rabenfelde wird von der Treuhand übernommen.

Der Dorfkonsum in der Chausseestraße wird privatisiert.

Zum Jahresende wird die Bibliothek geschlossen.

Die landwirtschaftlichen Betriebe Grabs & Ring GbR Bad Saarow- Neu Golm und K. u. M. Schulze GbR werden gegründet.

1991

Es beginnen umfangreiche Bauarbeiten an der Kirche: Sanierung des Tragwerkes, Erneuerung der Dächer, Einbau einer Heizung sowie die Einrichtung von Versammlungsräumen, einer kleinen Küche und eines WC.

Die Neugestaltung des Innenraumes bringt die ursprüngliche Farbigkeit und die Wärme der hellen Holzteile wieder zur Geltung. Altar, Kanzel und Taufstein waren bei Renovierungen in den 1970er Jahren verloren gegangen. Erhalten blieb das Altarbild, das jetzt über einem neuen schlichten Altar aufgestellt wird.

1992

Gerhard Rutschke (seit1990 selbständiger Klempner und Installateur mit bis zu 10 Mitarbeitern) wird zum Bürgermeister gewählt.

Am 09. August brennt der Wald zwischen Bad Saarow-Annenhof und Neu Golm. 200 Kräfte sind zum Löschen im Einsatz. Es werden rund 250 ha Wald vernichtet.

1993

Der Kirchenchor wird gegründet.

1994

Die Wiederaufforstung des abgebrannten Waldes beginnt. 70 % Kiefern, 10 % Lärchen und 20 % Laubbäume (Traubeneiche Bergahorn, Pappeln) sind vorgesehen.

1996

Am 01. Juli wird die Erdfunkstelle Neu Golm /Rabenfelde stillgelegt.

Lt. Gemeindevertretung Bad Saarow gehört seit 01.07.1996 die Flur 20 (Gebiet von Golmer Straße 1 bis zum alten Forsthaus) zu Bad Saarow-Pieskow.
Der Gebietsstreit ist damit beendet.

1997

Am 28. September wird mit einem festlichen Gottesdienst die Kirche nach umfassenden Sanierungsarbeiten wieder eingeweiht.

Am 25. Oktober wird die Heimatstube in der restaurierten 250 Jahre alten Fachwerkscheune auf dem Dorfanger eingeweiht. Mittelpunkt ist ein Heimatmuseum,
das mit Exponaten, gestiftet von Neu Golmer Bürgern, ausgestattet ist. Sie dient der Dorfgemeinschaft als Treffpunkt.

1998

Am 14.August findet ein Konzert des Jugendband-Musik-Festivals MaraTon auf der Festwiese des Ortes statt.

Die GbR Karl & Marko Schulze eröffnet einen Hightech-Stall für 80 Milchkühe. 

1999

Das Gut Rabenfelde wird von der Familie Neumann gekauft und zu einem Reiterhof umgebaut.

Ausbau des Weges zwischen Neu Golm über die Seefichten nach Fürstenwalde, als Ersatz für die Schließung des Bahnübergangs nach Petersdorf.
Diese Ortsverbindung bestand schon mindestens 400 Jahre. Das Projekt wird durch die Firma Grabs realisiert.

Bau eines Pumpenhäuschens zum Druckausgleich der Trinkwasserleitung.

Neu Golm wird an das öffentliche Abwassernetz des Wasser-und Abwasserverbandes Scharmützelsee-Storkow angeschlossen.

2000

Die neue Straßenbeleuchtung wird in Betrieb genommen.

2002

Das Objekt Erdfunkstelle wird von der 1990 von Dr. Andreas Fischer gegründeten SENSYS GmbH gekauft. SENSYS entwickelt und prüft komplexe Messtechnik für den Einsatz in der Geophysik, Archäologie und Kampfmittelsuche. Dr. Fischer betreibt dort auch eine umfangreiche Sammlung ehemaliger Geräte und Einrichtungen des Hauses.

Das Schloss Neu Golm wird Service Institut für Ärzte und Apotheker GmbH (IFAP).

Eine Befragung der Bürger zum Zusammenschluss von Neu Golm mit Bad Saarow und Petersdorf zum 31.12 2002 ergibt:

Von den Stimmberechtigten stimmten:

Eingemeindung von Neu Golm:

dafür 823, dagegen 244,

Eingemeindung von Petersdorf:

dafür 810, dagegen 260.

Zum 31.12.2002 werden Neu Golm und Petersdorf im Rahmen einer Gemeinde-gebietsreform als Ortsteile mit Bad Saarow zusammengeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt leben in Neu Golm 298 Einwohner. Der bisherige Bürgermeister Gerhard Rutschke wird nun Ortsvorsteher (bis 2019).

2003

Die „Alte Schule“ wird durch die jetzigen Eigentümer, Familie Zels, umfassend restauriert. Heute befinden sich zwei Wohnungen und eine Naturheilpraxis im ehemaligen Schulgebäude.

2009

Die Chausseestraße wird in 4 Monaten grundhaft ausgebaut, neue Wasser-, Abwasser-, Strom- und Telefonleitungen werden gelegt. Die Zufahrten zu den Grundstücken werden neu gebaut und die Straße erhält einen kombinierten Geh-und Radweg.

2012

Im Feuerwehrhaus findet ein Neujahrsempfang der Gemeinde Bad Saarow statt. Zu diesem Anlass findet eine Spendenaktion für die „Freiwillige Feuerwehr“ Neu Golm statt, dies wird der Anstoß für eine Verbesserung der Bedingungen der Feuerwehr.

2013

Es beginnen die Planungen für den Bau eines Dorfgemeinschaftshauses, welches dann auch Sitz der Feuerwehr sein soll.

2018

Der Kultur-und Heimatverein Neu Golm unter Leitung von Dr. Oswald Rehmann wird gegründet, mit dem Ziel der Heimatpflege, der Pflege der Ortschronik,
Pflege von Kunst und Kultur und Erhalt des traditionellen Brauchtums und des bürgerlichen Engagements für gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke.

Das Dorf feiert sein 600- jähriges Bestehen. Neu Golm wurde 1418 als Golm oder Golin erstmals urkundlich erwähnt.

2019

Das neue Dorfgemeinschaftshaus wird übergeben. Hier ist jetzt die Feuerwehr untergebracht, ebenfalls gibt es Räume zur öffentlichen Nutzung.

Zur Kommunalwahl am 26.05.2019 werden Dr. Oswald Rehmann, Erik Sauer und Ellen Pankow, alle Freie Wählergemeinschaft Scharmützelsee, in den Ortsbeirat
gewählt, Ortsvorsteher wird Dr. Oswald Rehmann.

2020

Das Hotel Landhaus Neu Golm wird von Patricia Domagk als Hostel weiter geführt.

Neu Golm erhält Breitbandanschluss, somit haben alle Einwohner Zugang zu schnellem Internet.

2021

Vom April bis 30. Juni arbeitet das Corona Schnelltest-Zentrum Alte Schule unter Leitung von Dr. Krisztina Zels und Arne Zels, es trägt effektiv zur Eindämmung der
Corona-Pandemie bei.

Am 17.Juni wird eine Covid19-Impfstelle auf Initiative des Amtsdirektors Christian Riecke eröffnet, welches für die Gemeinden des Amtes Scharmützelsee Impfungen zur Vorbeugung der Covid19-Erkrankung durchführt.

Die Jugendfeuerwehr wird reaktiviert.

Heute ist Neu Golm ein lebenswerter Ort mit einem ausgeprägten Dorfgemeinschaftsleben, geprägt durch die beiden Vereine.

Schultze – Lehnschultze – Amtsvorsteher – Gemeindevorsteher – Bürgermeister - Ortsvorsteher

1652
Runge Schulze
Schultze
1864
Carl, Ch., G., W., Paege
Lehnschultze
1880
Johann Schulze
Schultze, Kossät
1901-1902
Johann Schulze
Kossät
1902-1914
Gustav Wulff
Lehngutsbesitzer
1921-1931
Reinhold Buley
Gemeindevorsteher
1935-1938
Paul Möller
Bürgermeister
1938-1945
Karl Grabs
Bürgermeister
1945
Stanislaus Kupzik
Bürgermeister
1945-1953
Richard Kussatz
Bürgermeister
1954-1055
Herr Basener
Bürgermeister
1955-1961
Frau Grimmer
Bürgermeister
1961-1966
Wilfried Krüger
Bürgermeister
1967-1984
Anita Stabenow
Bürgermeister
1984-1989
Bettina Seitz
Bürgermeister
1990
Reinhard Klingbeil
Bürgermeister
1991-1992
Wilfried Krüge
Bürgermeister
1993-2002
Gerhard Rutschke
Bürgermeister
2002-2019
Gerhard Rutschke
Ortsvorsteher
2019-2022
Oswald Rehmann
Ortsvorsteher
2023
Jana Niemeyer
Ortsvorsteher

Begriffserläuterungen

Kossät            Besitzer eines Kotten (Kate) und eines kleinen Grundstückes
Büdner            Besitzer eines kleinen Anwesens (Bude) mit Garten, wenig Land   
Hufe                an den Bedürfnissen einer durchschnittlichen bäuerlichen Familie gemessene Fläche Land
Dezem            Abgabe des zehnten Teils des Ertrages


Quellen

Karin Griebel:    Sammlung Chronik Neu Golm, Archiv Kultur-und Heimatverein Neu Golm
Paul Woyke:       Protokollbuch für die Generalversammlung der Elektrizitäts-und Maschinengenossenschaft Neu Golm,
                               Archiv Kultur-und Heimatverein Neu Golm
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Erstellt von Karin Griebel und Susanne Kirschen